Saatgut ist wertvoll, Saatgut ist teuer. Umgerechnet kann ein Kilo Tomaten– oder Basilikumsaatgut locker 1000 und 2000 Euro kosten. So viel verbraucht zwar kein Hobbygärtner im Leben und doch verdeutlicht der Preis, wie wichtig Saatgut ist.
Die Theorie: Blühen lassen, absammeln, beschriften
Wer sparen oder eine besondere Frucht weitervermehren möchte, kann eigenes Saatgut gewinnen. Das ist ganz einfach in der Theorie. Man lässt additionally gesunde, große Exemplare von Kohl, Zwiebel, Möhre, Radieschen oder Salat blühen, wartet, bis Fruchtstände/Kapseln getrocknet sind, sammelt die Samen heraus, verpackt und beschriftet sie.
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Die Ordnung im Saatgut ist essenziell für Hobbygärtner. Sie werden Samen später nicht unterscheiden können und egal wie sicher Sie sind, in welcher Tüte was struggle — einmal Umdrehen und der Kopf ist leer. Additionally: Führen Sie pingelig Buch: Artwork, Identify und Erntejahr sind ein Muss.
Frühblüher unerwünscht
Wissen muss man, dass blühende Salate, Möhren und Kohl gigantisch viel Platz im Garten belegen. Idealerweise lässt man für den Genmix ja sogar mehrere Pflanzen schießen und blühen. Und Obacht: Wenn Petersilie, Möhren, Rote Beete und Zwiebeln schon im Aussaatjahr in Blüte gehen, konservieren Sie diese schlechte Eigenschaft in Ihrem Saatgut. Additionally besser Finger weg.
Grundsätzlich ist ratsam, bei Kürbisgewächsen (auch Zucchini, Gurke und Melone) Saatgut zu kaufen. Denn Verkreuzungen mit Zierkürbissen können zu bittere und giftige Früchten ergeben.
Paprika und Chili sind denkbar einfache Kandidaten für eigenes Saatgut. Trocknen sie die Samen einer reifen Frucht etwas, verpacken und beschriften Sie sie und säen Sie im nächsten Jahr beizeiten aus. Ich kultiviere seit Jahren die Ur–Ur–Enkel einer Snackpaprika von Aldi, klappt wunderbar.
Die Sache mit dem Glibber
Jetzt zur Königklasse. Auch von einer Lieblingstomate lässt sich Saatgut gewinnen. Oft reproduzieren die Früchte ihr eigenes Erbgut, denn Tomaten sind Selbstbestäuber. Wenn ich mir die Hummel im Tomatenhaus ansehe, habe ich daran aber Zweifel. Blauäugige Experimente in meinen ersten Gärtnerjahren bestätigen genau das. Es gibt sehr wohl Kreuzungen.
Das Ergebnis ist manchmal interessant, oft sind die Pflanzen aber schwach und die Früchte manchmal scheußlich. Wenn Sie Organza–Säckchen oder Teebeutel um die Blüten binden, bis der Fruchtansatz sichtbar ist, stehen die Chancen dagegen besser für identisches Saatgut.
Tomatensamen–Gewinnen für Amateure geht so: Nehmen Sie ein Küchenkrepp, verteilen Sie den Tomatenglibber gleichmäßig darauf, beschriften nicht vergessen, trocknen lassen und dann zusammengefaltet in die Saatgutbox geben. Im Frühjahr rupfen sie kleine Stücke mit je einem Samenkorn vom Küchenkrepp ab und geben sie in die Aussaat.
Wer es lieber sauber und hübsch magazine, verrührt den Tomatenglibber in einem Wasserglas, und wartet ein oder zwei Tage. Die Mischung fermentiert, Sie können sie durch ein feines Sieb geben, etwas nachspülen, die sauberen Samen trocknen lassen, verpacken — und beschriften.
Supermarkttomaten vermehren: Ja, aber
Wenn Sie eine Supermarkt–Tomate besonders schätzen, lassen sich daraus ebenfalls Pflanzen ziehen. Empfehlenswert ist das aber nicht. Nicht nur, dass Massenware unter Hightech–Bedingungen heranwächst, die man im Garten schlecht imitieren kann. Oft verwenden Gemüseproduzenten F1–Hybriden. Das sind sehr ertragreiche und gegen Krankheiten resistente Sorten.
Bei der Nachsaat dieser Sorten zerfallen ihre Eigenschaften jedoch in Merkmale, die nicht erwünscht sind. Für Geschmack und Vielfalt lohnt sich der Anbau von samenfesten, additionally nachbaufähigen, Bio–Sorten besser. Egal ob gekauft oder selbst gesammelt.
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