
Über Geld sprechen die wenigsten gerne. Eine Umfrage gibt nun einen Einblick, wie viel Guthaben jede Altersgruppe im Schnitt auf dem Girokonto hat. Finden Sie sich wieder?
Kassel – Egal, ob der Kontostand nun für Zufriedenheit oder Frust sorgt – die meisten Deutschen halten Geld immer noch für ein absolutes Tabuthema. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Postbank.
Vor allem, wenn es um persönliche Finanzen wie Einkünfte und Vermögen geht, löst es bei vielen Menschen Unbehagen aus. Auch eine bevorstehende Gehaltsverhandlung kann bei dem einen oder anderen Schweißperlen auf die Stirn treiben. Wenn aber bestimmte No-Gos beherzigt werden, muss man nichts befürchten. Außerdem gibt es hilfreiche Tipps, wie man das Thema Geld selbstbewusst ansprechen kann.
Geld auf dem Konto: Wie viel Guthaben haben die Deutschen im Schnitt auf dem Girokonto
Da der Mensch nun mal dazu tendiert, rechts und hyperlinks über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, interessiert es im Allgemeinen schon, wie es auf den Girokonten der anderen aussieht. Eine Umfrage der Bundesbank gibt jetzt Durchschnittswerte, die einen Einblick über die Finanzen geben. Dabei ist es wenig überraschend, dass das Guthaben mit dem Alter steigt.
Nach Angaben des digitalen Wirtschaftsmagazins Enterprise Insider besitzen in jeder Altersgruppe um die 70 Prozent neben ihren Girokonten auch noch Sparkonten. Daher gebe das Ergebnis der Umfrage keine Auskunft über das Gesamtvermögen. Allerdings ließe sich das direkt zugängliche Bargeld, die Deutsche in jedem Lebensabschnitt zur Verfügung stehen haben, intestine ablesen:
- Die Gruppe der 16- bis 24-Jährigen haben im Durchschnitt 1400 Euro zur Verfügung auf dem Girokonto liegen.
- Bei den über 75-Jährigen sind es dreimal soviel: 4200 Euro.
- Der größte Sprung ist von der jüngsten auf die zweitjüngste Gruppe zu beobachten: 25- bis 34-Jährige haben durchschnittlich 800 Euro mehr auf ihrem Girokonto, folglich 2200 Euro.
- Im Alter von 55 bis 64 Jahren sinkt das Guthaben auf dem Girokonto bei vielen. Im Schnitt liegt der Wert bei 3100 Euro. Auch das Bruttoeinkommen ist für die Altersgruppe niedriger – vermutlich, weil viele in dieser Zeit aus dem Berufsleben ausscheiden.
Je nach Schul- und Berufsausbildung variiert das Guthaben zudem signifikant. Einen realistischen Blick auf das Girokonto-Vermögen gibt laut Focus On-line der Median. Dieser ist der Zentralwert, der genau in der Mitte aller erfassten Daten liegt.
Geld sparen: Das Girokonto erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit
Die Deutschen sind für das Sparen bekannt. Dabei ist die beliebteste Geldanlage das Girokonto. Dabei kam es bei einigen Banken bereits zu Kontokündigungen, wenn man den AGB-Änderungen nicht zustimmt. Auch die DKB-Bank schaffte das kostenlose Girokonto ab.
84 Prozent der Deutschen sparen für unvorhergesehene Ausgaben oder Anschaffungen. Das ergab eine Umfrage der Marktforschungsagentur Forsa, die im Auftrag von RaboDirect die deutsche Bevölkerung zu den wichtigsten Sparmotiven befragt hat.
Rücklagen und Geldanlage: So verwalten Sie Ihre Finanzen richtig
Die Verbraucherzentrale empfiehlt Rücklagen von zwei bis drei Monatsgehältern auf dem Konto zu haben. Die Summe, die man für Notfälle sparen sollte, variiert natürlich je nach Haushaltsgröße und den individuellen Bedürfnissen. Ein Single-Haushalt benötigt in der Regel einen geringeren Notgroschen als Familien.
Sämtliche Rücklagen und Ansparungen ausschließlich auf dem Girokonto zu sparen sei laut Focus On-line aber nicht immer sinnvoll. Denn generell sei das Girokonto für den monatlichen Geldeingang und regelmäßige Geldausgänge wie Miete, Strom und Co. da. Andere Beträge sollten daher besser an einem anderen Ort, wie beispielsweise einem Tagesgeldkonto aufbewahrt werden. Hier winke immerhin noch ein niedriger Zinssatz, der beim Girokonto komplett entfällt. Nach einer langen Flaute steigen die Zinsen fürs Ersparte auf dem Tages- oder Festgeldkonto wieder – was Sparer wissen sollten. (Vivian Werg)