Quick schon von Woche zu Woche versuchen sich die Banken bei den Zinsangeboten zu überbieten. Doch nicht immer lohnt sich der Wechsel auch. Ein Überblick.
Berlin – Die Banken versuchen sich im Zins-Wettkampf von Tag zu Tag zu überbieten. Die 4-Prozent-Marke ist sowohl für Tages- als auch Festgeld durchbrochen, langsam aber sicher bewegen sich die Banken auf die 5 Prozent zu. Den besten Zinssatz gibt es aktuell aufs Festgeld bei 4,50 Prozent. Das ergab eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox, das im Auftrag von IPPEN.MEDIA erstellt wurde.
Doch nicht immer lohnt sich der Wechsel – ein Blick auf die Konditionen und das Kleingedruckte sollte immer dazugehören. Wir geben den Überblick über die aktuellen High-Angebote (Stand: 28. August 2023) und wann sich der Wechsel wirklich lohnt.
Tagesgeld: Die besten Angebote für Neukunden und Bestandskunden
Die besten Angebote gibt es beim Tagesgeld für Neukunden, additionally sogenannte Aktionszinsen. Diese dienen dazu, neue Kunden zu gewinnen – und hier ist es besonders wichtig, aufs Kleingedruckte zu achten. Denn in vielen Fällen sind die Aktionszinsen zeitlich begrenzt, sodass nach Ablauf der Frist die Anlagesumme mit einem viel geringeren Satz verzinst wird. Hier die aktuell besten Angebote in der Kategorie „Aktionszinsen“:
Observe My Cash | 4,10 Prozent | Für Neukunden bis 30.11, mit Depot |
Bank11 | 4,01 Prozent | Für Neukunden |
C24 | 4,00 Prozent | Für Neu- und Bestandskunden bis 31.12 |
IKB – Deutsche Industriebank | 4,00 Prozent | Für Neukunden für 3 Monate |
Quelle: Verivox im Auftrag von IPPEN.MEDIA
Den höchsten Zinssatz gibt es aktuell additionally bei „Observe My Cash“ – allerdings nur auf dem Verrechnungskonto in Verbindung mit einem Depot. Es handelt sich additionally nicht um ein Tagesgeldkonto im klassischen Sinne. Da Kunden aber wie beim Tagesgeldkonto zu jederzeit auf das Geld zugreifen können, wurde es in die Liste aufgenommen.
Bei den meisten Banken gelten die Aktionszinsen außerdem nur für einen begrenzten Zeitraum. Nach dessen Ende erhalten Kunden nur noch zwischen 1,5 und 2,0 Prozent Zinsen. Bei der Bank11 gilt der Aktionszeitraum „bis auf Weiteres“.
Die höchsten Zinssätze aufs Tagesgeld für Neu- und Bestandskunden gibt es bei folgenden Banken:
J&T Direktbank | 3,65 Prozent |
Merkur Privatbank | 3,50 Prozent |
ILG Financial institution | 3,10 Prozent |
Izola Financial institution | 3,10 Prozent |
LeasPlan Financial institution | 3,10 Prozent |
Quelle: Verivox im Auftrag von IPPEN.MEDIA
Festgeld: 24 Monate anlegen kann 920 Euro aus den Zinsen geben
Die besten Angebote gibt es aufs Festgeld. Für eine Anlagesumme von 10.000 Euro gibt es aktuell bis zu 4,50 Prozent Zinsen. Wer diese Summe für 24 Monate anlegt, kann sich im Anschluss über 920 Euro further freuen. Hier die aktuellen High-Angebote:
Illimity Financial institution | 4,50 Prozent | 12 oder 24 Monate Laufzeit |
Rietumu Banka | 4,50 Prozent | 24 Monate Laufzeit |
Banca CF+ | 4,50 Prozent | 12 Monate Laufzeit |
Medicinos Bankas | 4,50 Prozent | 12 oder 24 Monate Laufzeit |
Cherry Financial institution | 4,45 Prozent | 24 Monate Laufzeit |
Banca Sistema | 4,40 Prozent | 12 Monate Laufzeit |
SME Financial institution | 4,40 Prozent | 12 Monate Laufzeit |
Varengold Financial institution | 4,15 Prozent | 24 Monate Laufzeit |
Oyak Anker Financial institution | 4,10 Prozent | 24 Monate Laufzeit |
Quelle: Verivox im Auftrag von IPPEN.MEDIA
Nur die letzten beiden Banken sind allerdings deutsche Institute, die restlichen befinden sich im EU-Ausland.
Wann sich das Tagesgeld-Hopping wirklich lohnt
Doch für wen lohnt sich der Wechsel jetzt wirklich? Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH erklärt: „Bei vielen Tagesgeldangeboten gelten die besonders attraktiven Konditionen nur für Neukunden und sie sind auf einige Monate befristet. Von solchen Angeboten profitieren vor allem Sparer, die bereit sind, ihr Geld gelegentlich umzuschichten. Sobald die Neukundenkonditionen auslaufen, wechseln sie einfach zur nächsten Financial institution mit einem Aktionsangebot.“ Es richtet sich additionally schon an spezielle Kunden, die alle paar Monate bereit sind, ihr Geld vom einen auf das nächste Konto zu schieben.
Tagesgeldkonten können auch nicht ins Minus gehen – es spricht additionally im Grunde nichts dagegen, viele verschiedene Tagesgeldkonten parallel laufen zu lassen. Allerdings kann es schon sinnvoll sein, das Tagesgeldkonto später auch wieder zu kündigen, um nach einigen Monaten (hier variieren die Konditionen von Financial institution zu Financial institution) wieder als Neukunde gelten zu können und erneut von einem Aktionszins zu profitieren.
Girokonten nicht parallel laufen lassen
Oliver Maier warnt aber auch: Wenn mit dem Tagesgeld- noch dazu ein Girokonto einhergeht, sollten Kunden etwas aufpassen. „Wer sein Girokonto innerhalb kurzer Zeit mehrfach wechselt oder mehrere Konten parallel führt, kann dadurch seinen sogenannten Bonitäts-Rating verschlechtern, mit dem die Schufa die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern bewertet. Das kann zum Beispiel dazu führen, dass Betroffene höhere Zinsen zahlen müssen, wenn sie in Zukunft einen Raten- oder Immobilienkredit aufnehmen möchten.“ Kurzum: das Tagesgeld-Hopping lohnt sich nicht, wenn man jedes Mal auch ein Girokonto eröffnen muss. Das sollte man nur tun, wenn man auch ein neues Girokonto sucht, und zwar für einen längeren Zeitraum.
Ansonsten ist der Aufwand, ein neues Tages- oder Festgeldkonto heutzutage zu eröffnen, relativ gering. Die allermeisten Banken ermöglichen ein digitales Identifikationsverfahren, sodass es nicht nötig ist, eine Filiale persönlich aufzusuchen. Wer additionally als echter Zinsjäger jedem Angebot hinterherhecheln will, kann das relativ bequem tun. Und hoffentlich lohnt sich der verbesserte Zinssatz dann auch wirklich: auch das sollte man nämlich im Vorfeld ausrechnen.